Derzeitig zweifeln viele Unternehmen, ob ein möglicher Börsengang aufgrund der aktuellen Situation die beste Möglichkeit darstellt.
Gleichwohl strebt die deutsche Milliardärsfamilie Reimann wohl einen der größten Börsengänge des Jahres 2020 in Europa an. So soll die Kaffee- und Tee-Holding JDE Peet’s bereits in den nächsten Wochen an die Börse gebracht werden. Ziel des Börsengangs sind dabei drei Milliarden Euro.
Jacobs Kaffee
- Das Unternehmen wurde bereits im Jahr 1895 in der Form eines Kaffeegeschäftes in Bremen eröffnet. Bereits 1907 wurde eine hauseigene Rösterei gegründet. Im Jahr 1913 erfolgte dann schließlich die Anmeldung des Warenzeichens mit dem bekannten Kaffeesack 131/19.
- Schnell wurde das Unternehmen immer größer. Mittlerweile ist es in der Kaffee- und Teebranche weltweit zur Nummer zwei hinter dem schweizerischen Nahrungsmittelkonzern Nestle geworden.
Aktuelle Lage
2019 lag der Wert der JAB Holding bei 20,15 Milliarden Euro, wobei der Fokus des Unternehmens tendenziell eher auf Konsumgütern des täglichen Lebens und in konjunkturunabhängigen Branchen liegt. Gleichwohl plant das Unternehmen in dem schwierigen Marktumfeld nun den Börsengang.
Der Verwaltungsratsvorsitzende äußert, dass weiter davon ausgegangen wird, dass das Unternehmen 2020 an die Börse gehen wird. Allerdings geht man mittlerweile davon aus, dass der Börsengang nicht im Mai oder Juni, sondern erst im Herbst erfolgen wird.
Grund hierfür ist, dass man weiter auf eine Stabilisierung des Aktienmarktes warten wolle. Weiter geht man mittlerweile auch nicht mehr davon aus, dass der Börsengang drei Milliarden Euro einbringt. So sei diese Summe nicht in Stein gemeißelt. Vielmehr müssten auch die Marktkräfte berücksichtigt werden. Derzeitig sieht das Unternehmen jedoch keinen merklichen Gewinneinbruch.
- Die Coronakrise beflügle das Kaffeegeschäft vielmehr. Grund hierfür sei, dass die Menschen nun eher zu Hause sitzen würden und Kaffee trinken.
- Zumindest sei der Markt für Tee und Kaffee auch in der Krise eher widerstandsfähig, da es sich um Grundnahrungsmittel handle. Gleichwohl bleibt der Weltmarktführer auf dem Kaffee-Markt Nestle.
Fazit: Es bleibt spannend zu sehen, wie sich der Markt entwickeln wird und wann es zu dem geplanten Börsengang des Unternehmens kommt. Fraglich bleibt auch, wie das Unternehmen auf einen gegebenenfalls erneuten Einbruch der Weltwirtschaft reagieren wird und ob es dann immer noch an dem Börsengang im Jahr 2020 festhält.