Es existieren verschiedene Möglichkeiten, günstige Stromanbieter zu finden. Grundsätzlich sind Strompreisrechner dafür bestens geeignet. Viel mehr als die Eingabe des Wohnorts und des Stromverbrauchs wird meist nicht benötigt.
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Der Stromkostenrechner erledigt den Rest, indem er die günstigsten Tarife heraussucht und sie nach bestimmten Kriterien sortiert. Der Nachteil dieser Methode besteht darin, dass eventuell Fragen offen bleiben, weil nicht jedes Detail beleuchtet wird.
- Info: Führen Sie einen aktuellen Strompreis Vergleich 2020 mit dem Stromrechner durch und wechseln Sie bei Bedarf regelmässig zum günstigsten Stromanbieter in Österreich!
Ist der billigste Anbieter auch kundenfreundlich? Wie genau läuft der Wechsel eigentlich ab? Für solche und ähnliche Fragen gibt es die persönliche Beratung. Diese hat den Vorteil, alle Fragen zu Themen wie Sparpotenzial, Mindestvertragslaufzeit oder Kündigungsfrist direkt stellen zu können. Im Rahmen der Beratung kann auch ein Vergleich von Stromanbietern vorgenommen werden.
Wichtige Auswahlkriterien
Der Stromverbrauch stellt für die Auswahl des neuen Stromlieferanten ein ausschlaggebendes Kriterium dar. Denn manche Tarife gliedern sich je nach Verbrauch, also nach der Menge der genutzten kWh. So kann ein Tarif, der 2.000 kWh im Jahr inkludiert und sehr günstig ist, bei einem Verbrauch von 4.000 kWh bereits deutlich teurer ausfallen.
Zu beachten ist auch, dass es auf viele Stromtarife im ersten Jahr Neukundenrabatte gibt. Diese können großzügig sein, Boni von bis zu 90% sind nicht selten. In die Irre führen lassen sollte man sich davon trotzdem nicht. Am Ende zählt nämlich der reguläre kWh-Preis, welcher nach dem ersten Vertragsjahr aktiv wird.
In dem Zusammenhang ist das nächste wichtige Entscheidungskriterium die Bindefrist. Es gilt, sich im Vorhinein zu erkundigen, wie lang die Vertragslaufzeit ist. Wenn diese beispielsweise drei Jahre beträgt und der Neukundenrabatt nur im ersten Jahr greift, kann es passieren, dass man die restliche Laufzeit deutlich mehr bezahlt, ohne kündigen zu können.
Auch der Kundenservice ist bei der Auswahl des Stromanbieters zu beachten. Einige Anbieter drücken ihre Preise, indem sie beim Service sparen. Doch das kann bedeuten, dass bei Fragen oder Beschwerden kein persönlicher Ansprechpartner existiert, sondern nur ein unpersönlicher Live-Chat oder eine teure Beschwerdehotline.
Verschiedene Tarife
Ein klassischer Stromtarif besteht aus einem Verbrauchspreis, der in Cent pro Kwh angegeben wird, sowie einem Grundpreis in Euro pro Monat. Wenn etwas mehr Strom verbraucht wird, dann fällt der Verbrauchspreis eher ins Gewicht als der Grundpreis.
Klassische Stromtarife existieren entweder mit oder ohne Preisgarantie. Manche Anbieter garantieren, dass der Strompreis bis zu einem bestimmten Zeitpunkt unverändert bleibt. Andere wiederum verzichten auf diesen Service.
Etwas anders als klassische funktionieren indexgebundene Tarife. Auch diese setzen sich aus einer Grundpauschale und dem Verbrauchspreis zusammen. Der Unterschied besteht darin, dass der kWh-Preis flexibel ist und sich meist monatlich an die Strompreisentwicklung der Börse anpasst. Aktuell ist diese Tarifart günstiger als die klassische Variante, doch das kann sich schnell wieder ändern.
Neben indexgebundenen und klassischen Stromtarifen gibt es noch eine dritte Möglichkeit: spezielle Sondertarife für Nachtstrom und Wärmepumpenstrom.
Wer einen solchen Tarif bestellt, bezahlt für Nacht- und Wärmepumpenstrom weniger als für den restlichen Stromverbrauch im Haus. Doch dieser spezielle Stromtarif muss sich nicht unbedingt auszahlen. Es gibt immer wieder klassische Tarife, die billiger sind als die Wärmepumpen- und Nachtstromtarife.
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Zuletzt unterscheiden sich Stromtarife in ihrem Strommix. So beinhalten manche 100 Prozent Ökostrom, andere wiederum eine Mischung aus Kernenergie und Kohle. Fast alle österreichischen Ökostromtarife bestehen zu 100 Prozent aus Wasserkraft. Einige wenige sind mit dem Umweltzeichen UZ46 ausgezeichnet. Ihr Merkmal ist ein besonders hoher Anteil an Sonnen- und Windenergie.
Verschiedene Preisgarantien
Eine Preisgarantie, auch als Preisfixierung bezeichnet, schützt vor Strompreiserhöhungen. Sie garantiert, dass der Preis beziehungsweise einzelne Preisbestandteile in einem vorab definierten Zeitraum nicht steigen. Solche Preisfixierungen gibt es in drei unterschiedlichen Varianten: Vollpreisgarantie, eingeschränkte Preisgarantie und Energiepreisgarantie.
Insgesamt setzt sich ein Stromtarif aus dem Verbraucherpreis, der Grundgebühr, den Netzentgelten, Abgaben und Steuern zusammen. In einer Vollpreisgarantie ist jedes dieser Bestandteile eingeschlossen. Das bedeutet, dass sich der Tarif über den vereinbarten Zeitraum garantiert nicht verändert. Selbst dann, wenn es zu einer Steuererhöhung kommt, bleibt der Strompreis gleich. Die erhöhten Steuern werden also nicht an die Kunden weitergegeben. Ausgenommen ist lediglich die Mehrwertsteuer. Weil die Abgaben und Steuern über die letzten Jahre eher flexibel waren, bieten heute nur noch wenige Anbieter Tarife mit Vollpreisgarantie an.
Eingeschränkte Preisgarantien finden sich am häufigsten. Bei der Wahl eines solchen Angebots garantiert der Stromlieferant, dass der Verbrauchspreis, die Netzentgelte und der Grundpreis unverändert bleiben. Es sind also nur diejenigen Preisbestandteile ausgenommen, die der staatlichen Regelung unterliegen: Abgaben, Steuern und Mehrwertsteuer.
Die schwächste Form der Preisgarantie ist die Energiepreisgarantie. Sie bedeutet, dass bloß der Energiepreis, also Verbrauchs- und Grundpreis, während der Vertragslaufzeit nicht ansteigen werden.
Was sind Pakettarife?
Eine Bemerkung vorweg: Pakettarife sind nur selten zu empfehlen, und zwar nur dann, wenn der Jahresverbrauch wirklich gut eingeschätzt werden kann. Wer über Jahre hinweg immer gleich viele kWh benötigt hat und nicht plant, sich neue Elektrogeräte zuzulegen, könnte mit einem Pakettarif zufrieden sein.
Der Grund ist folgender: Bei einem Pakettarif werden die voraussichtlich benötigten kWh schon im Voraus angegeben, damit für diese Zahl ein – meist recht günstiges – Angebot berechnet werden kann. Wer mehr kWh verbraucht als angegeben, zahlt dafür hohe Aufschläge. Bei niedrigerem Verbrauch gibt es kein Geld zurück.
Tarife mit Vorauskasse
Tarife, die im Voraus bezahlt werden können, sind nur dann zu empfehlen, wenn der entsprechende Stromlieferant garantiert nicht bankrott geht. Das können beispielsweise große Energieanbieter mit langer Geschichte sein. Andernfalls läuft man Gefahr, vorab für Strom zu bezahlen, den man im Endeffekt gar nicht bekommt.
Ist Ökostrom teurer?
Ob grüner Strom mehr kostet als herkömmliche Angebote, ist davon abhängig, welcher Stromtarif aktuell bezogen wird. Befindet man sich in der Grundversorgung, ist ein Wechsel zu einem Öko-Anbieter manchmal lohnenswert. Denn die Grundversorgung ist dermaßen teuer, dass sogar Naturstrom günstiger ausfallen kann.
Doch auch hier gilt, sich die Ökostromtarife genau anzusehen. Denn es gibt Tricks, wie konventionelle Lieferanten ihren Atom- und Kohlestrom zu grünem Strom etikettieren können. Indem Erzeuger, die ihren Strom aus Wasser oder Wind herstellen, Zertifikate bekommen, und diese an andere Stromerzeuger verkaufen, können manche Unternehmen ihren Atom- und Kohlestrom als grün vermarkten.
Österreichs durchschnittlicher Stromverbrauch
Ganz allgemein betrachtet verbraucht ein durchschnittlicher Haushalt in Österreich etwa 4400 Kilowattstunden im Jahr. Dieser Energieverbrauch hängt natürlich von den im Haushalt lebenden Personen ab und ist daher Schwankungen unterworfen. Ebenso hängt er davon ab, welche Elektrogeräte zum Einsatz kommen. Handelt es sich um einen 1-Personen-Haushalt, werden im Schnitt 1800 kWh pro Jahr berechnet, vorausgesetzt, dass der Strom weder für die Heizung noch für die Warmwasseraufbereitung verwendet wird. Jede zusätzliche Person im Haushalt – ob Erwachsener oder Kleinkind – erhöht den Verbrauch um ca. 1000 kWh.
- 1-Personen-Haushalt
Nur abends und am Wochenende zu Hause: 1600 – 2000 kWh / Jahr
Den ganzen Tag zu Hause: 2000 – 2400 kWh / Jahr - 2-Personen-Haushalt
Nur abends und am Wochenende zu Hause: 2200 – 2600 kWh / Jahr
Den ganzen Tag zu Hause: 2500 – 2900 kWh / Jahr - 3-Personen-Haushalt
Nur abends und am Wochenende zu Hause: 2600 – 3000 kWh / Jahr
Den ganzen Tag zu Hause: 3100 – 3500 kWh / Jahr - 4-Personen-Haushalt
Nur abends und am Wochenende zu Hause: 3100 – 3500 kWh / Jahr
Den ganzen Tag zu Hause: 3800 – 4200 kWh / Jahr - 5-Personen-Haushalt
Nur abends und am Wochenende zu Hause: 3700 – 4100 kWh / Jahr
Den ganzen Tag zu Hause: 4500 – 4900 kWh / Jahr
Stromverbrauch von Haushaltsgeräten
Neben der Personenzahl sind Elektrogeräte ein tragender Kostenfaktor. Wer seinen Strom nutzt, um zu heizen und um das Warmwasser zu erhitzen, kann die Stromrechnung unter Umständen verdoppeln. Fernwärme und Erdgas sind eine sinnvolle Alternative zur stromgesteuerten Warmwasserbereitung. Im Folgenden sind 10 der größten Energieverbraucher im Haushalt aufgelistet.
Warmwasser und Heizung haben einen großen Einfluss auf den Stromverbrauch. Weitere Stromfresser sind: die Beleuchtung, die nach Warmwasser und Heizung auf Platz drei der meisten Kilowattstunden steht, sowie das Kochen.
Stromfresser lassen sich beispielsweise an einer schlechten EU-Energielabel-Klassifizierung erkennen. Besonders auf alte Elektrogeräte trifft das zu, denn sie verfügen oft nicht einmal über ein entsprechendes Label. Typische Stromfresser sind:
- Alte Heizwärmepumpen: Wenn Heizwärmepumpen alter als zehn Jahre sind, verbrauchen sie pro Jahr bis zu 800 kWh Strom. Dagegen kommen energieeffiziente, neue Wärmepumpen auf maximal ca. 150 kWh.
- Klimaanlagen: Auch Klimaanlagen machen sich auf lange Sicht auf der Stromrechnung bemerkbar. Hier können stromsparende Alternativen helfen, so zum Beispiel Außenjalousien.
Elektrische Warmwasseraufbereitung: Ein Boiler kann seinen Besitzer jährlich mehr als 800 Euro kosten. Eine kostengünstige Alternative stellt beispielsweise die Solarthermie-Anlage beziehungsweise die Wärmepumpe dar. - Elektroherd: Viel kochen bringt im Regelfall einen hohen Stromverbrauch mit sich. Die sparsamsten Herde sind Induktionsherde. Auch Glaskeramik-Kochfelder sparen viel Energie. Wenn sich ein EU-Energielabel auf dem Gerät befindet, bezieht sich dieses übrigens nur auf den Backofen, nicht etwa auf die Herdplatten. Für Herde gibt es kein verpflichtendes Energieverbrauchs-Etikett.
- Kühl- und Gefrierschränke: Wer bereits über eine Gefriertruhe verfügt, sollte sich keinen Kühlschrank mit Gefrierfach mehr zu legen. Denn dieses erhöht den Verbrauch um bis zu 30 Prozent. Die populäre No-Frost-Funktion, welche der Eisbildung entgegenwirkt, schraubt den Stromverbrauch ebenfalls in die Höhe.
- Fernseher: Je größer der Bildschirm, desto größer ist auch der Strombedarf.
Stand-By-Modus: Laut Schätzungen der Energieregulierungsbehörde E-Control verbraucht der Stand-By-Modus pro Jahr ca. eine Terawattstunde Strom in Österreich. Es mag auf kurze Sicht keine hohe Ersparnis sein, doch langfristig rentiert es sich, die Geräte vom Strom zu nehmen, sofern man sie gerade nicht benötigt.
Stromtarife vergleichen
In Österreich existieren etwa 150 verschiedene Stromlieferanten. Einige liefern landesweit, andere wiederum nur in wenigen Netzen. Es gilt also, den Überblick zu bewahren, und sich eine klare Vorgehensweise für den Stromwechsel zurechtzulegen.
Folgende Schritte sind ratsam:
- Zunächst sollte man sich seine aktuelle Jahresabrechnung nehmen.
- Diese gibt Aufschluss darüber, wie viele kWh Strom im Jahr verbraucht werden.
- Um den Verbrauch präziser einschätzen zu können, ist auch die Betrachtung älterer Jahresabrechnungen sinnvoll.
- Wenn der Verbrauch über mehrere Jahre gleich geblieben ist, kann aus diesem Wert oftmals der Verbrauch für die kommenden Jahre geschlossen werden.
- Im Anschluss notiert man sich den Zählerstand und die Zählernummer. Beide befinden sich am Stromzähler.
- Das genügt, um den Stromanbieter zu wechseln beziehungsweise, um den Strom anzumelden.
Übersicht einiger Stromanbieter
- Awattar: Der Jahrespreis für einen Verbrauch von 10.000 kWh beträgt im Moment 3,4 Cent pro Kilowattstunde. Für jede weitere Kilowattstunde wird ein Zuschlag von 0,3 Cent berechnet.
- Montana: Je nach Tarif und Jahresgrundpreis werden je Kilowattstunde 3,73 bis 5,3 Cent berechnet.
- Verbund: Die Basisversorgung aus 100 Prozent Wasserkraft inklusive Rundum-Service kostet 35,88 Euro im Monat beziehungsweise 6,99 Cent je Kilowattstunde.
- AAE Naturstrom: Der durchschnittliche Preis dieses Anbieters beläuft sich auf 12 Euro pro Monat sowie 6,8 Cent je Kilowattstunde.
- ENAMO Ökostrom: Das Basismodell kostet 21,60 Euro und 10,38 Cent pro kWh. Zusätzlich gibt es spezielle Tarife für Unternehmen.
- Grünwelt: Für den Grünstrom Classic Tarif fallen 4,26 Cent pro kWh an. Der Grünstrom 12 Tarif kostet 9,9 Cent je kWh plus einen Grundpreis von 6 Euro im Monat.
- Meinalpenstrom: Dieser Anbieter verlangt keinen Grundpreis und keine Mindestvertragslaufzeit. Die Kilowattstunde kostet 6,6 Cent.
Strom kündigen – Stromanbieter wechseln
Es gibt verschiedene Umstände, weshalb jemand den Stromanbieter wechseln möchte. Grundsätzlich gilt, dass der alte Vertrag nicht selbst gekündigt werden muss. Das übernimmt normalerweise der neue Anbieter.
Sofern keine Vertragsbindung mehr besteht, muss man sich nur für einen neuen Stromanbieter entscheiden und den Vertrag unterschreiben. Der neue Anbieter kündigt im Folgenden den alten Vertrag, eventuell unter Einhaltung einer bestimmten Kündigungsfrist. Sobald die Kündigung vollzogen ist, tritt der neue Vertrag automatisch in Kraft.
Eine Ausnahme besteht, wenn man umzieht. In diesem Fall muss die Kündigung selbst vollzogen werden. Hierzu teilt man dem Stromanbieter den bevorstehenden Umzug mit.
Manche Anbieter verlangen ein postalisch eingereichtes Kündigungsschreiben, andere wiederum geben sich mit einer E-Mail zufrieden. In jedem Fall gilt es, den Umzug frühzeitig zu kommunizieren. Mindestens zwei Wochen vorher ist ein guter Richtwert.
Die vorzeitige Kündigung funktioniert beim Umzug selbst bei bestehender Mindestvertragsdauer. Denn hier greift das Sonderkündigungsrecht. An der neuen Adresse kann dann der neue Lieferant gewählt werden oder auch der alte bestehen bleiben.