Der große Ratgeber für die Hausbaukosten
Wer sich dazu entscheidet, ein eigenes Haus zu bauen, der muss auf ein sehr großes Projekt rechnen. Dabei ist eine solide und gut durchdachte Finanzplanung der Kern des gesamten Baus.
Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, dass man sich genug Zeit nimmt und vor dem Bau alle möglichen Kosten zu durchgehen und sich somit einen Überblick zu verschaffen, wie groß die Bau- und Nebenkosten werden können.
In diesem Ratgeber werden Ihnen die wichtigsten Faktoren bei einer Kostenberechnung erklärt, die wichtig für den Bau des Hauses sind. Dies kann Ihnen dann als eine Art Orientierung dienen.
Die Baunebenkosten
Der Bau an sich hat bestimmte Faktoren, die den Preis bestimmen. Dabei sollten die Baunebenkosten nicht ausgeschlossen werden, da diese sogar 15 % der gesamten Summe ausmachen.
Wenn man das von der gesamten Summe abrechnet, dann kommt viel Geld ins Spiel. Natürlich hängt die Summe dann auch von dem Baumprojekt ab, da nicht bei allen Menschen dieselben Posten auftauchen. Hier eine Liste der häufigsten Positionen, die bei den Baunebenkosten vorkommen können:
- 1. Grundstücksvermessung und Grundstückserschließung
- 2. Baubewilligung
- 3.Der Architekt und die Projektleitung
- 4. Bauzugang
- 5. Prüfstatiker
- 6. Erdabfuhr und -entsorgung
- 7. Bodengutachten
- 8. Abriss von alten Gebäuden
- 9.Die Bauversicherungen
Wenn man sich diese Sachen genauer ansieht, dann kommt man doch auf eine ziemlich große Liste. Die Kosten werden dann dementsprechend auch relativ hoch. Natürlich sind einige dieser Posten nicht immer notwendig, da man beispielsweise nicht immer einen Baum fällen muss oder eine Baustraße einrichten soll.
Doch andere Kosten, wie die Versicherung oder die Baubewilligung kommen dann eigentlich immer vor. Sie sollten wissen, dass die Kosten für das Grundstück nicht in dieser Baunebenkostenliste enthalten, wobei sie aber nicht vernachlässigt werden sollten.
Der Rohbau und alles was dazu gehört
Wer ein Neubauprojekt geplant hat, der sieht sehr deutlich, dass die größte Geldsumme für den Rohbau bestimmt ist. Dies umfasst dann die ersten Erdarbeiten bis hin zur Dachstuhleinrichtung. Nachdem diese Arbeiten fertig sind, dann hat man zwar den größten Teil des Plans erfüllt, aber auch den größten Teil des Geldes ausgegeben.
Deshalb sollte man sich schon ein bestimmtes Kapital vor dem Anfang dieser Bauarbeiten besorgen, um sicher zu gehen, dass diese auch durchgeführt werden. Es gibt bestimmte Positionen, die zu diesem Rohbau gehören und die sich dann aufgrund des besseren Vergleichs auf einen Quadratmeter Bruttogeschossfläche beziehen.
Diese Bruttogeschossfläche umfasst dann die Bereiche, die von den Wänden oder anderen Bauelementen verstellt sind. Hier noch die Liste der wichtigsten Rohbauarbeiten:
- 1. Baustelleneinrichtung und Sicherung: Für die Baustelleneinrichtung müssen Sie schon ca. 2 % der gesamten Kosten einrechnen. Wenn man das in Geld ausdrücken würden, dann würde das um die 25 Euro für einen Quadratmeter Bruttogeschossfläche kosten. Die Kosten hängen also direkt mit der Größe der Fläche zusammen.
- 2.Die Erdarbeiten: Bei den Erdarbeiten ist es so, dass sich die eigentliche Summe dann an der Menge des Bodenmaterials orientiert, das abgetragen werden sollte. Doch in der Regel fallen 3 % der eigentlichen Kosten gerade auf solche Arbeiten, also um die 30 Euro pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche.
- 3. Maurerarbeiten: Die Mauerarbeiten stellen einen wichtigen Teil des Rohbaus dar, weshalb sogar 20 % der gesamten Kosten durch diese Arbeiten verursacht werden.
- 4. Entwässerung und Tiefbau: Für diese Art von Arbeiten sollte ca. 1 % der gesamten Kosten anfallen. Das hängt aber auch davon ab, was konkret gemacht werden muss.
- 5. Betonarbeiten: Besonders wichtig bei diesen Arbeiten ist das Einziehen der Betondecken. Dabei ist mit ca. 15 % der gesamten Kosten zu rechnen, das heißt ungefähr 140 Euro pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche.
- 6.Zimmermannsarbeiten: Die Zimmerarbeiten stellen dann 10 % der gesamten Kosten da, wobei dazu noch das Material hinzukommt, das verbraucht wird. Am Ende rechnet man mit einer Summe von ca. 80 Euro pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche.
- 7. Treppenhaus: Meistens ist auch das Treppenhaus in dem Rohbau enthalten, obwohl dort dann erst nur eine sehr einfache Bautreppe besteht. Dabei können die Kosten bis 800 Euro pro Quadratmeter Treppenfläche steigen, wobei eine günstigere Variante natürlich auch weniger kostet.
- 8.Dachlattung: Wenn man sich für ein traditionelles Satteldach entscheidet, dann sollte man auf 20 % der gesamten Kosten für den Rohbau rechnen, die dann fürs Dach entfallen. Flachdächer oder die Einrichtung eines Pultdaches sind günstigere Varianten.
- 9. Bauabdichtung: Die Bauabdichtung ist ein sehr wichtiger Bestandteil des Rohbaus, der ungefähr bis zu 3 % der gesamten Kosten miteinbezieht. Die Dacheindeckung ist meistens nicht mehr im Rohbau angeführt, doch man sollte schon mit 8 % der gesamten Kosten rechnen, die auf die Dacheindeckung anfallen. Natürlich hängen dann diese Kosten auch von der Art und Weise der Dacheindeckung ab.
Wenn man alle Rohbauarbeiten ansieht, dann kann man ungefähr einen Preis bestimmen. Man muss schon wissen, dass pro Quadratmeter Nutzfläche ungefähr 700 Euro verbraucht werden, wobei bei höheren Gebäuden die Kosten bis zu 800 Euro steigen können.
Der Keller und die dazugehörigen Mehrkosten
Wer ein Haus bauen will, der muss sich natürlich auch Gedanken über den Keller machen. Die Entscheidung, ob man einen Keller will oder nicht, beeinflusst nicht nur das Aussehen oder die Planung, sondern auch die Kosten.
Meistens ist es so, dass der Keller ca. 13 % der gesamten Mehrkosten darstellt, wofür man dann eine ganze Etage nutzbarer Fläche bekommt. Meistens sind diese Räumlichkeiten zwar nicht fürs Wohnen gedacht, doch sie dienen ideal als Abstellraum. Der Keller kann, muss aber nicht ein Teil der Bauarbeiten sein.
Die Preisfaktoren für den Innenausbau
Wenn man mit dem Rohbau fertig ist, dann ist der Innenausbau dran. Hier hat man die Möglichkeit, sich zwischen den verschiedenen Standards zu entscheiden, die zur Verfügung stehen. Es gibt eine Unterscheidung zwischen drei allgemeinen Ausstattungsklassen, die dann auch den Preis bestimmen. Hier ein Überblick:
- 1. Klempnerarbeiten: Die Klempnerarbeiten sind ein Muss bei dem Innenausbau, da sich diese dann auf die Wasser- und Abwasserleitungen beziehen. Der preis kann bis zu 50 Euro pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche steigen.
- 2. Elektrische Anlagen: Natürlich muss man dann auch auf elektrische Anlagen rechnen. Diese bieten mehr Auswahl zur Verfügung, da der Preis von 40 bis hin zu 100 Euro je Quadratmeter Bruttogeschossfläche variieren kann.
- 3. Malerarbeiten: Viel Arbeit hat der Maler bei einem Neubau auf jeden Fall. Dabei sollte man auf 100 Euro pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche rechnen.
- 4. Fliesen und Böden: Für einen guten Fußboden wird ein glatter und schöner Estrich benötigt. Dafür muss man ca. 20 Euro pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche einplanen. Für Fließen, Laminat und andere Bodensachen sollten bis zu 50 Euro Quadratmeter Bruttogeschossfläche eingeplant sein, wobei beispielsweise Marmorböden oder ähnliche Wünsche den Preis drastisch erhöhen.
- 5. Tischlerarbeiten: Für das Einsetzen der Fenster, Bauen einer Holztreppe oder andere Arbeiten mit Holz wird ein Tischler benötigt. Für diesen sollte man dann um die 100 Euro pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche einplanen, wobei bei teuren Holzsorten der Preis auch größer werden kann.
- 6. Fensterrollläden: Natürlich kommen dann auch Rollladen ins Spiel, die für das Verdunkeln des Hauses dienen. Wenn man diese Kosten mit den anderen, oben genannten Kosten vergleicht, dann sind sie in der Regel sehr gering. Man sollte um die 15 Euro je pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche rechnen. Wenn man unbedingt auf elektrisch betriebene Rollladen besteht, dann wird es dann auch mehr Geld am Ende.
Der Innenbau nimmt auch viel Geld in Anspruch, weshalb man schon darauf vorbereitet sein sollte. Pro Quadratmeter Nutzfläche werden es schon um die 400 Euro, aber auch mehr, wenn man explizit besondere Wünsche hat.
Die 400 Euro beziehen sich dann meistens auf die Basiskosten, wobei ein anspruchsvoller Innenbau um die 600 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche kosten kann. Für luxuriöse Arbeiten kommt dann ein Preis von 800 Euro pro Quadratmeter ins Spiel.
Empfehlenswert ist es, dass man am Ende ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis erzielt. Der Akzent sollte beispielsweise auf einem gut ausgestatteten Bad, wobei das Echtholzparkett auch mit Laminat ersetzt werden kann. Somit können Kosten ausgewogen werden.
Die Elektroinstallation
Die Installation elektrischer Anlagen gehört dann meistens zur Grundausstattung dazu. Deshalb wird der nächste Abschnitt nur diese Installationen umfassen. Da bei solchen Arbeiten meistens unterschiedliche Kosten entstehen können, wird dies dann versucht zu erklären.
Man muss wissen, dass die Installation von elektrischen Anlagen sehr viel Arbeit mit sich bringt und dass sie ziemlich umfangreich ist. Das liegt daran, dass eine solche Arbeit aus mehreren Leistungen zusammengesetzt ist. Dabei beansprucht die Arbeitsleistung mehr als die Hälfte der Kosten, wobei der andere Kostenteil für die Materialbeschaffung bestimmt ist. Bei der Installation werden folgende Arbeiten umfasst:
- Die Installation des Anschlusses zur Hauptleistung,
- die Planung der Verteilung des Stroms,
- die Montage des Stromzählers,
- Die Einrichtung der Sicherung für das Haus,
- die Verlegung der Elektroleitungen,
- Installation der Anschlüsse wie Fernsehen, Internet, Telefon,
- Das Anbringen der Steckdosen und Schalter.
Die Anschlüsse für die Heizungsanlagen werden dann meistens auch gleich eingelegt, damit es später einfacher wird, sich um die Heizung zu kümmern. Danach muss der Elektriker dann auch noch die Außensteckdosen und –beleuchtung fertig machen und installieren.
Nachdem dann alles erledigt ist, muss der Elektriker noch deine Überprüfung machen, damit keine Fehler unterlaufen und der Strom dann sicher fürs Benutzen wird.
Ausstattung und der Preis bei Elektroinstallationen
Es gibt eine Sache, die man wissen sollte, bevor man sich jemanden für die Elektroinstallationen holt. Eine seriöse Fachfirma garantiert immer für deren Arbeit und bietet einen hohen Sicherheitsstandard an. Dabei gibt es auch bestimmte Preisunterschiede, die dann nicht nur optisch bemerkbar sind, sondern auch im Bereich der Technik auffallen. Deshalb wird empfohlen, sich vor den Elektroarbeiten beraten zu lassen, damit Sie genau wissen, welche Entscheidung Sie treffen sollten.
Die Kosten, die bei einer Elektroinstallation entstehen können, hängen natürlich auch von der Art und Weise des Hauses ab. Doch mit bis zu 5 % der gesamten Kosten des Baus sollte man schon rechnen. Wenn ein Haus dann beispielsweise 100000 Euro kostet, dann muss man schon auf 3000 bis 5.000 Euro Kosten für die Elektroinstallationen rechnen.
Natürlich kann der Preis variieren, je nachdem, was Sie für notwendig halten und was Sie überhaupt im eigenen Hause haben wollen. Natürlich gibt es auch Möglichkeiten, wie man im Elektrobereich sparen kann. Wer nicht gleich bestimmte zusätzliche Installationen erledigen will, der kann dann einfach Leerrohre verlegen. Diese verringern dann die zukünftigen Kosten dieser Installationen.
Beispiele für konkrete Einfamilienhauspreise
Die oben genannten Kriterien und Preismöglichkeiten dienen zur Orientierung und als Überblick. Hier werden Ihnen dann noch Beispiele für bestimmte Preise der Einfamilienhäuser gegeben, sodass Sie ungefähr wissen, wie hoch die Kosten werden können.
Das Haus, das hier als Beispiel vorgestellt wird, besitzt eine 130 qm Nutzfläche, ist dabei auch noch unterkellert und wird zusätzlich in einer Massivbauweise erstellt. Die Ansprüche, die an das Haus gestellt werden, sind mittelmäßig, wobei das Gebäude auch bestimmte Extras beinhaltet. Hier ein kleiner Kostenüberblick:
- das Grundstück für das Haus weist einen Preis von 40.000 auf.
- Die Baunebenkosten betragen 17.000 Euro.
- Für den Rohbau gab man 105.000 Euro aus.
- Weiterhin nahm die Dacheindeckung 6.800 Euro in Anspruch.
- Das Eingangsportal mit der Freitreppe kosteten zusammen 16.000 Euro
- Der Keller, der gewollt war, nahm 25.000 Euro in Anspruch.
- Für Elektrik- und Sanitärarbeiten wurden 30.000 Euro verbraucht.
- Die Türen und Fenster kosteten 15.000 Euro
- Für Böden und Wände gab man noch 15.000 Euro aus, wobei die Gesamtkosten für das Haus 269.800 Euro betragen. Eine solche Summe können Sie dann auch erwarten, wenn Sie ein ähnliches Haus bauen wollen.
Tipps und Tricks fürs Geldsparen beim Bauen
Es gibt einige Tipps, die Ihnen bei der Kostenreduzierung helfen können. Zum einen ist es wichtig, dass Sie sich immer für ein Grundstück in passender Größe aussuchen. Dadurch wird der Kosten-Nutzen-Effekt hoch.
Wenn Sie Kosten reduzieren wollen, dann muss das Haus auch keinen eigenen Park oder großen Garten besitzen. Das Grundstück sollte eigentlich die Grundbedürfnisse erfüllen, ohne daraus ein Luxus zu machen.
- Auf den Keller können Sie verzichten, indem Sie einen Abstellraum im Haus oder unter dem Dach mehr Platz einplanen. Somit werden die Kosten für den Keller durch die niedrigeren Kosten dieser Räume ersetzt.
- Bei der Planung des Fertighauses sollten Sie genau auf alle Positionen eingehen, die dort beschrieben worden sind. Lassen Sie sich nicht von zusätzlichen Kosten überraschen, rechnen Sie einfach exakt vor und vergleichen Sie mehrere Angebote, bis Sie das beste für sich finden. Dabei sollte die Auswahl nicht die günstigste Variante sein, sondern eher die zuverlässigste. Somit stellen Sie sicher, dass das Haus auch für mehrere Jahre wohnsicher bleiben kann.