Geld ist nicht alles. Richtig. Bei der Rekrutierung von IT-Fachleuten spielt jedoch der Abrechnungsfaktor eine entscheidende Rolle. In einer repräsentativen Studie haben sich verschiedene österreichische Portale mit den Gehältern von Entwicklern, IT-Profis, Software-Testern und deren Kollegen befasst.
Noch wichtiger für Personalverantwortliche: Wo liegen die Gehaltsmaßstäbe dieser gefragten Spezialisten? Welchen Betrag sollte einerseits angeboten werden, damit ein Stellenangebot überhaupt berücksichtigt werden kann? Und wo liegt das gewünschte Gehalt? Schauen Sie sich die detaillierten Ergebnisse an.
Die Studie des Marktforschungsinstituts Marketagent.com fasst es mit einem Satz zusammen: Es gibt keinen „klassischen ITler“. Und auch – genauso vielfältig, sich schnell entwickelnd und so vielfältig wie dieser Sektor, der häufig von „botanischen“ Stereotypen geprägt ist, sind die darin beschriebenen Stellenbeschreibungen sowie die Gehaltsanforderungen.
Die wichtigsten Trends aus dem IT Recruitment Report wurden kürzlich vorgestellt. Die Umfrage basiert auf einer Umfrage von 930 Personen, die in der österreichischen Informationstechnologiebranche arbeiten, studieren oder Arbeit suchen.
Über das Ergebnis kann man sich wundern: IT-Experten fühlen sich in der Regel schlecht bezahlt. Ein „gutes Entgelt“ ist für die meisten nach wie vor der größte Anreiz für einen Arbeitsplatzwechsel. Das heißt nicht, dass moralische Faktoren wie die Kultur im Unternehmen keine Rolle spielen – im Gegenteil. Aber Geld ist ein Argument, das höchstwahrscheinlich auf Liebe stößt.
Was machen österreichische IT-Profis? Die Schätzung der Bruttolöhne zeigt, dass die Majorität derzeit zwischen 3.000 und 4.000 Euro (28,9 Prozent) und ein Viertel sogar zwischen 4.000 und 6.000 Euro verdient.
Ein Fünftel der 930 Befragten verdient zwischen 2.000 und 3.000 Euro brutto. Der relativ hohe Anteil an sehr guten Arbeitnehmern definiert sich aus der Erläuterung einer repräsentativen Stichprobe: Jeder vierte Befragte gab an, auf seinem Gebiet eine führende Position einzunehmen (26,4 Prozent).
3300 Euro – so viel Geld können Personalvermittler im Durchschnitt IT-Profis anbieten, sodass ein Stellenangebot überhaupt berücksichtigt wird. Der gewünschte Gehalt der Branche liegt natürlich höher, nämlich bei 4000 Euro. Diese Werte kennzeichnen den Bereich, in den sich der durchschnittliche österreichische IT-Spezialist bewegt. Mit Blick auf die Details wird jedoch wie immer alles spannend.
Fünf Details zu IT-Gehältern, die Personalvermittler und Arbeitssuchende kennen müssen
Männer fordern höhere Löhne: Sowohl der Mindestlohn (3.500 Euro) als auch der gewünschte Lohn (4.000 Euro) sind bei IT-Spezialisten in diesem Bereich deutlich höher als bei ihren weiblichen Kollegen. Für sie ist ein Stellenangebot zum Durchschnittspreis von 3.000 Euro interessant, 3.400 Euro beträgt das angegebene Wunschgehalt.
Je weiter östlich, desto teurer: Der Mindestlohn von 3.500 Euro ist im Versorgungsgebiet der Bundeshauptstadt, also in Niederösterreich, Wien und im Burgenland, am höchsten. Der statistische Gehaltswunsch in Österreich ist gleich und beträgt 4.000 Euro – mit Ausnahme von Kärnten und der Steiermark.
Dort sind das 3.600 Euro. Der Mindestlohn gilt zudem als der niedrigste im Süden des Landes und beträgt 3.000 Euro. In Salzburg, Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg liegt die Untergrenze des Gehaltsspektrums der IT-Fachkräfte mit 3.200 Euro leicht unter dem österreichischen Durchschnitt.
Praktikanten mit Abschluss haben geringere Anforderungen: Es gibt Fachmänner, die weisungsfrei von ihren beruflichen Fähigkeiten häufig bereits zu niedrigeren Gehältern arbeiten wollen. Neben der mehrjährigen Ausbildung am Arbeitsplatz haben sie einen entscheidenden Vorteil für die Arbeitgeber – sie sind mit ihrem Gehaltsbedarf deutlich bescheidener als in anderen Studienrichtungen. Ab 2.600 Euro ist es interessant, passende Studenten für die ausgeschriebene Arbeit zu finden, sie können das gewünschte Gehalt festlegen, es werden 3.200 Euro sein.
Und umgekehrt: Wer sich auf die gewünschten Programme, Fähigkeiten und Erfahrungen in der Stellenvermittlung konzentriert und keinen Abschluss als Voraussetzung sieht, erhöht seine Chancen und erweitert die Zielgruppe um 8 Prozent. Also der Anteil der Absolventen von Bildungseinrichtungen unter den IT-Mitarbeitern.
Softwarearchitekt vs. Systemadministrator: Was bin ich?
Nicht nur eine philosophische Frage – auch in der IT-Branche kann die Interpretation einer Stelle schnell verloren gehen. Für Arbeitgeber, die nach Arbeitnehmern suchen, ist dies wichtig, da der Titel der Stelle in der Stellenanzeige bereits einen Einfluss auf die Gehaltsanforderungen des zukünftigen Bewerbers hat. Beispiel: Die Gruppe Softwarearchitekt / Anforderungsanalyst / Anwendungsdesigner / IT-Berater kann die eigene Arbeitsproduktivität verteuern.
Für diese Arbeitsplätze sollte auf Verhandlungsbasis ein Mindestgehalt von 3.700 Personen zugewiesen werden, das gewünschte Gehalt beträgt 4.500 Euro. Eine große Gruppe von Backend- oder Frontend- / Webentwicklern und Webdesignern hat branchenweit ein Minimum von 3.300 Euro und 4.000 Euro an gewünschten Inhalten. Übrigens sind die niedrigsten Gehaltsanforderungen die System- oder Datenbankadministratoren (mindestens 3200/4000 € gewünschte Gehälter).
Der Lohnbedarf steigt je nach Unternehmensgröße: Forschungsteilnehmer, die für kleine Unternehmen arbeiten, sind finanziell zufriedener als Mitarbeiter in Organisationen mit mehr als 250 Mitarbeitern. Während die Mindestgehälter von Mitarbeitern in Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern zwischen 3.200 und 3.500 Euro liegen und die erforderlichen Gehälter zwischen 4.000 und 4.200 Euro liegen, steigen die Anforderungen von IT-Spezialisten großer Unternehmen im Durchschnitt auf 3.750 Euro als Minimum an. Das angestrebte Gehalt von 4.500 Euro bildet den Median für diese Gruppe.
Je genauer, desto besser
Die Schlussfolgerung, die aus den Ergebnissen der Studie gezogen werden kann: Arbeitgeber sollten sich auf jeden Fall um die gewünschte Zielgruppe kümmern, bevor man einen „IT-Spezialist“, „Systemadministrator“ oder „Programmierer“ mit Gehältern wirbt. Je genauer die Definition einer Position ist, desto exakter kann ermittelt werden, welche Erwartungen anzutreffen sind. Nicht nur monetär. Und das hilft letztendlich beiden Parteien: dem Personalvermittler und dem potenziellen Kandidaten.
Diese Werte stellen den Median der zu analysierenden Zielgruppe dar, d. h. es handelt sich laut Statistik um die am häufigsten gemeldeten Werte der entsprechenden Gruppe.
Drei Personalberater, haben eine Meinung: Hier werden zu wenige Berufe genannt. Während in anderen Ländern das Marktrecht (etwa bei steigenden Löhnen) für KMU vorherrscht, wollen hierzulande die Betriebe für IT-Experten einfach nicht mehr bezahlen als für den großen Chef, weshalb laut ePunkt-Geschäftsführer Daniel Marvan die Suche oft viel Zeit in Anspruch nimmt.
Java- und .Net / C # -Softwareentwickler
Sie führten viele Jahre die Hitliste an: „Die Entwickler von Java und .Net / C # sind Evergreens“, seufzt Alexander Vozak, Geschäftsführer von HR Consulting, spezialisiert auf IT und Technologie. Software-Umgebungen wie J2EE, Hibernate, STRUTS und Servlets sind „unverzichtbar“. Derzeit ist diese Tendenz eher auf Java als auf Microsoft zurückzuführen, mit dem sie bereits seit mehreren Jahren zusammenfällt. Dann gibt es den Unterschied zwischen dem Frontend und dem Backend: „Viele Programmierer mögen das Backend besser.“
Wo laut Kushny gar nicht so schlecht verdient wird ist: HTL-Absolventen (insbesondere EDV und Organisationen) erhalten von Anfang an 2050 Euro brutto im Monat. Achtung: ein ungünstiger Tarifvertrag (Handel!) Bricht wieder den Meilenstein.
Hochschulabsolventen steigen ab 2400 bis 2600 € in die Branche ein, sie haben nicht genug Routine, und deswegen weniger gefragt als praktische HTLer. Arbeitgeber sind ihnen gegenüber toleranter als ihren FH-Kollegen, die genau das richtige Studienfach anbieten müssen.
Praktiker mit drei bis fünf Jahren Erfahrung werden den Beratern von den Händen gerissen. 4.000 Euro monatlich brutto sind hier die Regel. Selbst 40-Jährige, die Java erst in der zweiten Schulstufe erlernten, konnten Kuschny problemlos auf den Markt bringen.
Allgemeine berufliche Perspektive: zuerst Programmierer, dann Analyst, dann Projektmitarbeiter und schließlich Projektmanager mit der Verantwortung eines Managers. Das nervt viele nicht. Kuschny: „Die meisten Entwickler mögen ihre Arbeit sehr. Sie wollen nicht aufsteigen!
PHP-Softwareentwickler
(Hypertext-Präprozessor)
„Dynamische Webseiten und Apps sind wieder in Mode gekommen“, sagt Wozack. Dies gilt insbesondere für die Medien (soziale Netzwerke, Anwendungen, mobile Anwendungen) und den Finanz- und Bankensektor (E-Banking).
Voraussetzungen: Informatik mit HTL, FH oder Hochschulabschluss und Berufserfahrung von drei bis fünf Jahren. Dann gibt es 3200 bis 4000 Euro pro Monat.
Flexible Softwareentwickler (Entwicklungsmodelle)
In der Vergangenheit wurde Software wie zu Hause entwickelt, sagt Marwan. Sie planten, dachten über die Komponenten und Schnittstellen nach, teilten sich in Gruppen auf und begannen zu programmieren. In dem starren System war kein Platz für neue Themen.
Dies wäre aufgrund schneller Entwicklungsmethoden wie SCRUM und Extreme Programming anders. Sie ermöglichen sogar tägliche Kurskorrekturen, was für Entwickler sehr praktisch ist. Es gibt noch wenige Experten, die Nachfrage ist entsprechend hoch. Die Löhne sind die gleichen wie in der Führungsebene ca. 4300 €.
Software- und Systementwickler im Automobilbereich
Motor, Bremse, Bordcomputer – auch Autos werden zunehmend elektronisch gesteuert. Entwickler sind an Systemtests, Konfiguration, Dokumentation und Qualitätssicherung beteiligt.
Das gewünschte Profil aller Arbeitgeber ist ein Abschluss in Informatik, Elektrotechnik, Elektronik, Mechatronik oder Physik. Da es schwer zu finden ist, entspricht es auch dem entsprechenden Grad an HTL oder FH. Marwan schätzt die Gehaltsspanne von 2.000 Euro (für Anfänger) bis 4.500 Euro (mit Berufserfahrung, ohne Führungsfunktion).
Softwareentwickler Simatic oder S7 (SPS)
Oft besteht kein Lernbedarf. Hochschulabsolventen lernen selten, Hightech-Steuerungen für Sondermaschinen in Betrieb zu nehmen. Dies können HTL- und FH-Computerspezialisten sowie Elektro-, Steuerungs- und Automatisierungsspezialisten sein.
Darüber hinaus ist das Anfangsgehalt noch moderat: Für junge Absolventen der VTL stehen 2.200 Euro zur Verfügung, bereits 3.000 bis 5.000 Euro für Berufserfahrung von fünf bis sieben Jahren und 6.000 Euro für Veteranen über 15 Jahren. Was sich übrigens nur schwer ändern lässt: „Ingenieure sind loyal“, sagt Wazak.
SAP Berater und Programmierer ABAP
Ob interne oder externe Anpassung oder Programmierung: SAP ist und bleibt der immer gleiche Favorit. „Gerüchte behaupten, dass auch in SAP nicht einmal jemand das Gesamtpaket beherrscht“, skizziert Kuschny.
Deshalb florieren Berater, die dem Kundenunternehmen mitteilen, was sie wirklich brauchen. 2800 Euro – Junior Consultant (oft beraten von der beratenen Firma), 5000 – 9000 Euro – erfahrener Senior. Das Programmieren einzelner Module in der Programmiersprache SAP ABAP kann übrigens auch im AMS-Kurs erlernt und aufgearbeitet werden.