E-Mail-Marketing-Automation – worauf achten?
Eine E-Mail-Marketing-Automation erleichtert den Unternehmen deutlich ihr Geschäft. Es gibt hierfür unterschiedlichste Softwarelösungen, deren Möglichkeiten wir vorstellen wollen.
Was bringt die E-Mail-Marketing-Automation?
Diese Art der Marketing-Automation hilft den Anwendern, die wiederkehrende Aufgabe des E-Mail-Marketings zu automatisieren und die Ergebnisse zu analysieren. Letzteres ist wichtig, weil die Aufmerksamkeit eines Interessenten, der die Webseite des Unternehmens besucht, noch längst nicht genügt.
Er muss schließlich zum Käufer konvertieren. Unternehmen setzen daher mithilfe der Marketing-Automation auf das Lead Nurturing, das den Interessenten mit relevanten Inhalten hin zu seiner Entscheidung führt, bis er schließlich kauft.
E-Mail-Marketing-Automation hat klare Vorteile: Die Mails werden automatisch verschickt, für das Ergebnis der Aktionen gibt es Analysen. Generierte Leads lassen sich sofort weiterbearbeiten.
Weitere Vorteile sind:
- Die Kaufentscheidung im B2C- und B2B-Geschäft erfolgt schneller.
- Es entsteht eine digitale Wertschöpfung.
- Die Automation macht das E-Mail-Marketing messbar und auf diese Weise planbar.
- Die Prozesse laufen vollständig automatisiert ab.
- Zu allen Aktionen gibt es aufschlussreiche Reportings.
- Die Marketingleistungen sind transparent.
- Prozesse lassen sich stetig optimieren.
- Hochwertige und relevante Inhalte schaffen Wettbewerbsvorteile.
- Das Lead-Management gelingt viel besser.
Wer bietet E-Mail-Marketing-Automation an?
Oracle Eloqua
Im B2B-Sektor ist Eloqua der größte Anbieter von E-Mail-Marketing-Automation.
Der Jahresumsatz der Firma beläuft sich auf rund 50 Millionen US-Dollar. Nach seiner Gründung 1999 konnte sich das Unternehmen im neuen Marktsegment schnell durchsetzen, weil die ersten Kunden Konzerne wie Franklin Templeton, AON und weitere im Dow Jones vertretene Unternehmen waren. 2015 wurde Eloqua vom Software Giganten Oracle übernommen.
Marketo
Auch Marketo ist einer der Marktführer bei Tools für die E-Mail-Marketing-Automation. Die Anwender sind sehr begeistert von den äußerst nutzerfreundlichen Marketo-Lösungen, besonders Einsteiger kommen damit bestens zurecht. Die Firma wächst sehr stark und ist seit 2014 auch in Europa gut vertreten.
Newsletter2Go
Das Tool ermöglicht es, einen Newsletter in wenigen Minuten zu erstellen und zu versenden. Es erfolgt eine vollautomatische Listenpflege aller E-Mail-Empfänger, die tägliche Auto-Synchronisation trägt zur übersichtlichen Empfängerverwaltung bei.
Weiters gibt es detaillierte Reports in Echtzeit zu den Zustell-, Klick-, Öffnungs- und Konversions-Raten, sodass sich die Newsletter optimal und zielgruppengerecht ausrichten lassen.
CleverReach
Der Anbieter hat weltweit über 190.000 Kunden und bietet 1.000 Mails an 250 Empfänger im Monat kostenlos an. Auch eine Einrichtungsgebühr entsteht nicht. Ebenso müssen sich die Nutzer nicht vertraglich binden. Die Automatisierungsfunktionen des E-Mail-Marketing-Tools gehen weit über Autoresponder hinaus. Es sind echte Profi-Funktionen vorhanden – und das zu sensationell günstigen Preisen.
GetResponse
GetResponse hat in 182 Ländern 350.000 Kunden. Diese versenden monatlich Mails an über eine Milliarde Kontaktadressen.
Zwei Funktionen stechen besonders hervor, die ansonsten kaum bei Programmen dieses Zuschnitts zu finden sind: der Landing-Page-Editor und eine Funktion für die Webinar-Erstellung. Die Funktionen für die E-Mail-Automation sind hervorragend ausgebaut, unter anderem ist Tagging enthalten. Hinzu kommt ein kostenloser Zugang zu mehr als 1.000 iStock-Bildern.
SendInBlue
Das Programm wurde 2012 gelauncht. Anfangs ging es vorrangig um Transaktions-Mails (Rechnungen, Anmeldebestätigungen), später kam ein Newsletter-Editor hinzu. Mit der Software verschicken die Anwender inzwischen täglich 30 Millionen Mails in 140 Länder. Auch der SMS-Versand ist möglich. Das französische Programm gibt es in sechs Sprachen, darunter auch in Deutsch.
Rapidmail
Rapidmail ist preiswert und einfach zu bedienen, es eignet sich für Kleinversender. Die Optionen sind nicht allzu umfangreich, genügen aber einem Freelancer oder einem sehr kleinen Unternehmen. Sie bestehen im Prinzip aus der Auswahl der Empfänger, dem Verfassen der Mail und deren Versand. Mit dieser Einfachheit wirbt der Anbieter auch. Es gibt einige Vorlagen vor allem für saisonale Zwecke. Der niedrige Preis bedingt einige kleine Schwächen. So verläuft die Segmentierung von Empfängern eher sperrig, es gibt noch weitere Einschränkungen.
Active Campaign
Die „All-in-one-Marketing-Plattform“ will erreichen, dass ihre Anwender weniger Mails mit besserem Ergebnis versenden.
Das ist ein lobenswertes Vorhaben, es entlastet auch die Empfänger. Die E-Mail-Automation ist der Schwerpunkt des Programms, das in dieser Hinsicht vorzügliche Features aufweist. Selbst das Surfverhalten der Website-Besucher des Anwenders wird ausgewertet und in die Automationen integriert. Ein CRM-System ist mit an Bord.
Mailchimp
Die Marke mit dem Affen zeigt sich gegenüber den Kunden großzügig: 2.000 Abonnenten kann der Anwender monatlich mit 10.000 Mails kostenlos beschicken.
Das ist zwar ein Forever Free Tarif, er versieht allerdings die Mails in der Fußzeile mit einem kleinen Werbebanner. Für ein kostenpflichtiges Abo – auch Prepaid ist möglich – entfällt die Werbung, dafür kommen Funktionen wie Autoresponder-Kampagnen hinzu.
Ist die E-Mail-Marketing-Automation noch zeitgemäß?
Das ist sie auf jeden Fall, auch wenn viele Unternehmen beim Online-Marketing heutzutage zunächst – neben der Suchmaschinenoptimierung und -werbung – meistens an Social Media denken. Sie beschicken Portale wie Twitter, Instagram und Facebook mit Posts, Videos und Bildern, was selbstverständlich großartige Möglichkeiten bietet. Doch damit werden Empfänger im Gegensatz zur Mail nicht persönlich angesprochen.
Diese Plattformen dienen eher dazu, eine Online-Identität für das Unternehmen und seine Marken aufzubauen sowie Produkte und Dienstleistungen zu promoten. Das führt aber eher selten zu direkten Käufen.
Der Weg, die Kunden direkt mit einem Mailing anzusprechen, hat überdies eine große Tradition: Seit Jahrzehnten verschicken Unternehmen (gedruckte) Werbebriefe an ihre Kunden.
Heutzutage erfolgt dieser Versand digital per E-Mail, was kostengünstiger ist und außerdem durch interne Links in der Mail mehr Informationsmöglichkeiten bietet.
Gründe für die E-Mail-Marketing-Automation sind außerdem:
- Langlebigkeit: Die genannten Social-Media-Plattformen verlieren manchmal ihre Bedeutung. Sie können sich verändern, auch können sie für das Unternehmen oder seine Zielgruppen irrelevant werden. Wer erinnert sich noch an Pinterest oder MySpace? Diese Plattformen gibt es sogar noch, aber sie leiden unter einem gehörigen Bedeutungsschwund. Google+ als direkte Konkurrenz zu Facebook wurde sogar eingestellt. Die E-Mail aber bleibt.
- Informationskontrolle: Die E-Mail-Marketing-Automation ermöglicht eine hervorragende Kontrolle, ob und wann die Empfänger die Mails geöffnet haben, ob sie auf interne Links klickten und ob es – in welcher Prozentzahl – zu Conversions kam. Diese Kontrolle ist so genau auf Facebook nicht möglich. Darüber hinaus kosten Facebook und Google Ads richtig Geld.
- Flexibilität: Newsletter lassen sich ständig neu gestalten und zielgruppengerecht versenden. So flexibel funktioniert das sonstige Online-Marketing kaum.
- Einfachheit: Für Facebook und Google Ads benötigen Unternehmen in der Regel eine darauf spezialisierte Agentur. Die E-Mail-Marketing-Automation können sie sich fast immer allein einrichten.
Moderne Tools für die E-Mail-Marketing-Automation richten sich an Selbstanwender. Sie sind einfach zu bedienen, in Grundfunktionen können sie kostenlos genutzt werden.
Funktionen einer Software für die E-Mail-Marketing-Automation
- Autoresponder
Der Autoresponder verschickt festgelegte Serien von Mails. Empfänger erhalten diese automatisch, wenn sie sich in ein Anmeldeformular eingetragen haben. Es könnte sich um Tipps zum Produkt handeln. Auch Newsletter mit Einführungen zu bestimmten Themen sind sehr beliebt. Die E-Mail-Marketing-Automation plant dabei den kompletten Versandablauf.
- Templates
Hierbei handelt es sich um Vorlagen für Newsletter. Sie enthalten schon Bilder und Textformatierungen im HTML-Format.
- Responsive Newsletter
Das Responsive Webdesign sorgt schon länger dafür, dass sich Webseiten angepasst an das aufrufende Endgerät öffnen. Dasselbe gibt es natürlich auch für Mails. Sie öffnen sich auf einem PC-Bildschirm anders als auf einem Smartphone oder Tablet. Das optimiert ihre Darstellung.
- Bounces
Hierbei handelt es sich um Rückläufer, die anzeigen, dass die Mailadresse nicht mehr existiert (oder der Absender in der Spam-Liste des Empfängers steht). Im Rahmen der E-Mail-Marketing-Automation werden solche Mailadressen gelöscht.
Tarife für die E-Mail-Marketing-Automation – Kosten & Preise
Viele Anbieter offerieren kostenlose Grundfunktionen sowie Abo- oder Prepaid-Tarife. Prepaid ist von Handytarifen bekannt: Das aufgeladene Konto ermöglicht eine bestimmte Zahl von Aktionen.
Bei der E-Mail-Marketing-Automation wäre das eine Zahl von Mails, die der Anwender verschicken kann.
Die Abo-Tarife richten sich in der Regel nach der Zahl der Empfänger, an welche der Absender Mails in unbegrenzter Zahl verschicken kann. Das ist aber nicht grundsätzlich der Fall: Der Tarif kann auch die Zahl der Mails berücksichtigen.
Auswahl der Software für die E-Mail-Marketing-Automation
Experten befragen Unternehmen immer wieder, worauf es bei dieser Art von Werbung ankommt. Die Ansprüche unterscheiden sich je nach Unternehmensgröße.
Konzerne und KMUs mit sehr vielen einzelnen Kunden und vielen Werbeaktionen (wegen permanent neuer Produkte) setzen auf durchaus komplexe Lösungen mit vielen Funktionen.
Es gibt aber auch Freelancer und kleine Unternehmen, die ihre Kunden sehr aktiv per Mail anschreiben. Sie suchen allerdings eher einfache Tools. Grundsätzlich sind immer folgende Punkte wichtig:
- Datenschutz und Informationssicherheit: Der Datenschutz wurde schon immer sehr hoch angebunden, die seit 2018 geltende DSGVO hat ihn nochmals verschärft. Anwender wünschen eine Software für die E-Mail-Marketing-Automation, die absolut DSGVO-konform funktioniert. Wichtig sind unter anderem das Double-Opt-In bei der Newsletter-Anmeldung (nochmalige Bestätigung der Anmeldung) und die Möglichkeit, den Newsletter jederzeit mit nur einem Klick abmelden zu können. Dass die Daten des Empfängers absolut geschützt werden müssen, versteht sich von selbst.
- Bounce-Management: Die Rückläuferverwaltung gilt ebenfalls als zentral. Unnütze Mailadressen kosten unnützes Geld. Zudem möchte niemand als Versender auf einer Spamliste landen.
- CSA-Zertifizierung: Die Certified Senders Alliance stellt seriösen Versendern ein Zertifikat aus. Das befreit sie vom Verdacht, Spams zu verschicken. Die CSA setzt die von ihr zertifizierten Massenversender mit seriösem Hintergrund auf eine Positivliste. Diese stellt sicher, dass die Mails nicht sofort im Spamordner landen. Das Zertifikat erhalten nur diejenigen Unternehmen (Versender), welche die strengen technischen und juristischen Qualitätsstandards der CSA erfüllen. Die CSA publiziert die zertifizierten Versender auf ihrer Webseite.
Informationssicherheit: Diese gehört eigentlich zu den DSGVO-Richtlinien, sie sei aber an dieser Stelle nochmals gesondert erwähnt. Eine Software für die E-Mail-Marketing-Automation muss sicher sein – sie ist aufgrund der vielen enthaltenen Mailadressen ein begehrtes Ziel von Hackerangriffen. - Rechtssicherheit gegenüber dem Staat: Idealerweise stehen die Server von Cloud-Lösungen in der EU. In den USA und anderen Regionen herrschen andere Gesetze, die unter Umständen den Zugriff auf den Adressbestand durch eine Behörde viel schneller ermöglichen als in der EU.
- Funktionen und Usability: Da Marketingverantwortliche meistens keine IT-Experten sind, sollte ein Newsletter-Programm wirklich einfach zu bedienen sein. Templates sind hilfreich, auch ein einfacher Editor ist sehr erwünscht. Er sollte Texte, Bilder, Videos und Grafiken automatisch anpassen und für den Versand optimieren. Manuelle Arbeiten sind unerwünscht.
- Versandreport und Analysen: Der Absender möchte wissen, wer die Mail erhalten, wer sie geöffnet, wer auf weiterführende Links in der Mail geklickt und wer wirklich reagiert hat. Im Idealfall gibt es eine API zum CRM-System des Unternehmens, das die direkten Conversions (Käufe) misst. Die Anzeige von Klick- und Öffnungsraten gilt inzwischen als fester Standard.
Technische Voraussetzungen
Damit die E-Mail-Marketing-Automation reibungslos funktioniert, muss sie unter gängigen Systemen laufen. Idealerweise ist sie cloudbasiert und daher von jedem System und Endgerät aus zugänglich, doch das wünscht nicht jedes Unternehmen.
Auch die Verknüpfungsmöglichkeit mit anderen Systemen – vorrangig mit dem Customer Relationship Management – gilt als sehr vorteilhaft. Das ermöglicht einerseits die Aufnahme von generierten Informationen der E-Mail-Marketing-Software in das CRM-System, andererseits können aus Letzterem auch Informationen zu den Empfängern entnommen werden. Dieser gegenseitige Informationsfluss zwischen den Systemen sorgt für eine sehr hohe Effizienz.
Kundenservice und Support
Nicht zuletzt sollte bei der Anbieterauswahl darauf geachtet werden, wie der Support des Unternehmens aufgestellt ist. Jede Software kann einmal Probleme bereiten. Beim Newsletterversand herrscht aber oft Zeitdruck, ein schneller Support ist dann relativ wichtig. Auch eine umfangreiche Schulung für etwas komplexere Systeme spricht für den Anbieter, wenn sie dieser kostenlos anbietet.
Fazit zur E-Mail-Marketing-Automation
Es gibt eine Vielzahl von Softwarelösungen für die E-Mail-Marketing-Automation, die unterschiedliche Funktionen und Preise haben und für dementsprechend verschiedene Zwecke geeignet sind. Interessenten sollten sich die Zeit nehmen, einige Anbieter etwas genauer zu betrachten. Wachsende Unternehmen müssen darauf achten, dass die favorisierte Lösung zukunftsfähig ist. Einige Tools können sogar Landingpages erstellen, das ist sicher ein interessanter Aspekt – auch wenn das anwendende Unternehmen glaubt, diese Funktion aktuell noch nicht zu benötigen. Der Preis ist erst dann ein entscheidendes Auswahlkriterium, wenn mehrere Lösungen wirklich zu den eigenen Ansprüchen passen.