Wer eine Kunstversicherung abschließen möchte, findet in Österreich eine Vielzahl von Anbietern. Bei einer Kunstversicherung werden künstlerische Gegenstände aus privaten Haushalten versichert. Bei dieser Versicherung handelt es sich um eine Sachversicherung.
Die klassische Hausratsversicherung deckt Kunstgegenstände häufig nur teilweise mit ab, da diese oftmals auch einen hohen finanziellen Wert haben. Wenn man künstlerische Gegenstände komplett versichern möchte, sollte man daher eine Kunstversicherung abschließen.
In Österreich gibt es einige große und bekannte Anbieter von Versicherungen, bei denen man eine Kunstversicherung abschließen kann. Dazu gehören die Allianz, die Artuniqa, Barta & Partner, die Wiener Städtische, die Generali und Aon Austria.
Viele dieser Versicherungen versichern Kunstgegenstände ab einer Summe von 100.000 Euro. Hausrat und Gebäude können gemeinsam oder einzeln versichert werden. Die Aon Austria bietet eine Kunstversicherung an, die auch Ausstellungen in Museen mitversichert.
Die Versicherungen müssen ermitteln, wie hoch der Wert der Kunst ist, die versichert werden soll. Hierzu kommen Kunstexperten der Versicherung zu ihren Kunden nach Hause. Sie verfügen über viel Kompetenz und Erfahrung, um den Wert der Kunst richtig einzuschätzen.
Anschließend erarbeiten sie den Wert der Kunstgegenstände und legen fest, welche Beträge der Kunde für seine Kunstversicherung bezahlen muss. Wenn ein Versicherungsfall eintritt, bekommt der Kunde, falls es nicht anders vereinbart worden ist, höchstens 10% der Gesamtversicherungs- summe ausbezahlt.
Welche Kosten werden versichert?
Die Kunstwerke sollten als komplette Anzahl versichert werden, und auch der gesamte Wert der Kunstgegenstände sollte abgesichert sein. Bei Kunstwerken, die versichert werden, können aber im Falle eines Schadens noch weitere Kosten dazukommen. Auch hier müssen die Versicherungen im Zweifelsfall Geld zurückerstatten.
Zu diesen Kosten gehören die Kosten für das Aufräumen und Wegtransportieren der Restteile des Kunstwerkes, die Transportkosten, die entstehen , wenn das Kunstwerk wiederhergestellt werden muss oder wiederbeschafft wird sowie weiteren Dienstleistungen für die Wiederbeschaffung des Kunstwerkes, wie Notar- und Anwaltsgebühren und Personalkosten, Reisekosten, öffentliche Gebühren, Leistungen für die Sicherheit, etc..
Außerdem können Lager- oder Transportkosten für weitere Gegenstände entstehen, die für eine Zeit nicht mehr am Versicherungsort gelagert werden können.
Manchmal braucht man auch den Rat von Sachverständigen oder die Hilfe von Gutachtern und Restauratoren, was ebenfalls zu Kosten führen kann. Auch der Transport zum Restaurator muss natürlich bezahlt werden.
Zusätzlich können noch Schadensabwendungskosten entstehen. Dies sind Kosten, die für Maßnahmen entstehen, die angebracht sind, um weiteren Schaden abzuwenden oder zu mindern.
Die Kunstversicherung übernimmt von allen diesen zusätzlichen Kosten einen Anteil, der in Prozent zur Gesamtversicherungssumme berechnet wird. Die Höchstgrenze liegt hier bei 10 bis 15 %.
Welche Vorteile bietet eine Kunstversicherung?
Eine Kunstversicherung bietet mehrere Vorteile: Im Gegensatz zu einer normalen Hausratversicherung können alle Kunstschätze, die zu einer Sammlung gehören, abgedeckt werden.
Hierzu können wertvolle Möbelstücke zählen, aber auch kostbarer Schmuck. Falls Gäste ein Kunstwerk beschädigen sollten, bezahlt die Haftpflicht-Versicherung der Gäste sehr oft auch nur einen Teil des Schadens. Hier springt dann die private Kunstversicherung mit ein.
Ein weiterer Vorteil ist es, dass Kunstexperten von der Versicherung beratend zur Seite stehen. Sie geben Hilfestellung zur Aufbewahrung, zur Sicherung, zur Konservierung und zum Transport. Museen und Galerien können ebenfalls von diesem Sachverstand profitieren.
Bei Abschluss einer Kunstversicherung ist es sinnvoll, darauf zu achten, dass die Versicherung mit einer weltweit gültigen Deckung arbeitet. Wertsteigerungen sollten mit abgedeckt werden. Der Versicherungsschutz sollte auch die Beschädigung von Kunstwerken mitumfassen.
Eine Kunstversicherung abzuschließen ist ratsam, wenn in einem Haus viele wertvolle Möbelstücke und Gemälde oder Kunstwerke vorhanden sind. Kunstversicherungen wie die Allianz können in der Regel auf ein breites Netzwerk an Experten zugreifen. Auf Wunsch können Kontakte zu Restauratoren oder Forschungsinstituten aus dem künstlerischen Bereich vermittelt werden. Außerdem ist etwa die Allianz Mitglied im Art Loss Register, eine große Datenbank für entwendete oder verschwundene Kunstobjekte. So können gestohlene Kunstwerke auch international gesucht werden.
Möglich ist auch das Abschließen eines Allgefahrenschutzes. So kann man auch Schäden versichern lassen, die man persönlich oder die eigenen Angehörigen versehentlich verursachen. Natürlich kann man auch einen Zweitwohnsitz oder Ferienhäuser, die im Ausland liegen, versichern lassen.
Viele namhafte Versicherungen beschäftigen ein ganzes Team an Kunstexperten. Sie können die Kunden rasch und kompetent zu allen Fragen rund um das Thema Kunst (Aufbewahrung, Transport, Lagerung, etc.) beraten. Natürlich haben die Mitarbeiter auch Erfahrung im Schadensmanagement, d. h. sie wissen sofort, was im Falle eines Diebstahles oder einer Beschädigung zu tun ist.
Rechtsschutzversicherung – Unterschiede zur Kunstversicherung
Eine Rechtsschutzversicherung sorgt dafür, dass man bei Rechtsstreitigkeiten vor allzu hohen Kosten geschützt wird. Eine Rechtsschutzversicherung kann ebenfalls Sinn machen, wenn man wertvolle Kunstgegenstände oder eine ganze Sammlung absichern möchte.
Im Falle eines Rechtstreites bei Beschädigung oder Diebstahl eines Kunstwerkes übernimmt die Rechtsschutzversicherung die gesetzlichen Anwalts- und Gerichtskosten. Außerdem vermittelt sie mobile Anwälte oder garantiert eine rasche anwaltliche Beratung am Telefon.
Für eine Rechtsschutzversicherung von Kunstgegenständen kommt für die Kunden eine Privat-Rechtsschutz-Versicherung in Frage. Diese kann den Kunden dabei helfen, wenn sie Ansprüche aus abgeschlossenen Verträgen geltend machen möchten. Viele Versicherungen bieten auch beide Möglichkeiten an: So gibt es bei der Axa-Versicherung sowohl eine Kunstversicherung als auch eine Rechtsschutzversicherung.
Haftpflichtversicherung – Unterschiede zur Kunstversicherung
Eine klassische Haftpflichtversicherung deckt die Schäden ab, die eine Person anderen Personen oder deren Eigentum zufügt. Sie deckt keine Schäden ab, die man selbst verursacht, indem man z. B. ein eigenes Kunstwerk versehentlich beschädigt. Sie deckt auch nicht alle Schäden ab, die an Kunstgegenständen entstehen können. Normalerweise schließen Privathaushalte eine Privathaftpflichtversicherung ab.
Eine Haftpflichtversicherung wird für ein oder für mehrere Jahre abgeschlossen. Der Vertrag kann von beiden Vertragsseiten gekündigt werden, wenn ein Schadensfall reguliert oder abgelehnt wurde.
Bei einer Haftpflichtversicherung werden alle Schäden versichert, die eine Privatperson verursacht. Dies gilt für selbst verursachte Sach- oder Personenschäden. Im Schadensfall bezahlt die Versicherung für die Wiederherstellung eines beschädigten Gegenstandes oder übernimmt die Kosten für einen entsprechenden Ersatz. Ebenso kommt sie für Folgeschäden auf.
Kunstwerke und wertvoller Schmuck werden in einer Privathaftpflichtversicherung normalerweise nicht ausreichend versichert. Um einzelne Kunstwerke oder eigene kleine Kunstsammlungen abzusichern, sollte man daher eine Kunstversicherung abschließen. Diese Versicherung sorgt für einen speziellen Schutz für Kunstwerke. Die Kunstgegenstände werden so professionell eingeschätzt und versichert.
Hausratsversicherung – Unterschiede zur Kunstversicherung
Eine Hausratsversicherung bietet Schutz für das gesamte Inventar eines Hauses. Dazu gehören Möbel, Gebrauchs- und Verbrauchsgegenstände. Die Dinge werden gegen verschiedene Einflüsse abgesichert, wie Diebstahl, Raub, Wasser, Feuer, Sturm oder Hagel. Abgesichert sind auch weitere Kosten, die entstehen können. Dazu gehören Schutzkosten, Hotelkosten und Kosten für Aufräumarbeiten.
Normalerweise ist der Wiederbeschaffungswert versichert: Dinge, die genauso viel wert sind wie die beschädigten Sachen, können neu angeschafft werden. Die einzelnen Gefahren werden als Kombination versichert. Für besondere Wertsachen wie Kunstwerke gibt es Entschädigungsgrenzen. Diese liegen oft bei 20% des Wertgegenstandes. Die Grenzen können aber auch erweitert werden.
Wenn Kunstwerke komplett abgesichert werden sollen, muss man eine spezielle Kunstversicherung abschließen.
Bei einer Kunstversicherung werden Gemälde, Antiquitäten, Musikinstrumente, Teppiche, Möbel, Skulpturen und Plastiken versichert. Die Kunstversicherung muss in jedem Schadensfall bezahlen, nicht nur bei den oben genannten Schäden durch Wasser, Feuer, Diebstahl, etc. Bevor man eine Kunstversicherung abschließt, sollte man verschiedene Kunstversicherungen miteinander vergleichen.